Wissenswertes über fettiges Haar

Genau wie die Haut auch, ist das Haar von einem natürlichen Hydrolipidfilm aus Talg und Schweiß bedeckt, der von den Talg- und Schweißdrüsen gebildet wird. Dieser Film spendet Feuchtigkeit, pflegt und schützt. Er bildet eine natürliche Barriere, die das Haar vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Sie ist ein zentraler Faktor für dessen Glanz und Geschmeidigkeit.

Gelegentlich kommt es jedoch vor, dass die Talgdrüsen überschüssigen Talg produzieren. Dieses überschüssige Fett macht das Haar schwer und verleiht ihm ein fettiges Äußeres. Bereits einen Tag nach dem Waschen verklumpen die Haare und kleben an der Kopfhaut fest. Die Kopfhaut wird irritiert und juckt, weil sie nicht atmen kann. In den meisten Fällen ist das Haar hauptsächlich an den Wurzeln fettig: der Rest des Haares kann normal oder trocken sein.

Fettiges Haar ist zum Teil genetisch bedingt (und daher erblich), aber der Zustand kann durch andere Faktoren verschlimmert werden, wie z. B.:

• Stress, emotionale Belastungen und Müdigkeit,

• Fettleibigkeit,

• ungeeignete Shampoos oder wiederholtes Haarefärben,

• unausgewogene Ernährung, die zu viel Fett und Zucker enthält,

• übermäßiger Alkoholkonsum,

• hormonale Schwankungen,

• bestimmte Behandlungen mit Arzneimitteln und Verhütungspillen.

Pflege für fettiges Haar

• Waschen Sie Ihr Haar, sobald es sich schmutzig anfühlt oder die Kopfhaut juckt, mit einem milden Shampoo, das speziell für fettiges Haar entwickelt wurde. Verwenden Sie eine kleine Menge und verdünnen Sie es richtig, bevor Sie es auf Ihr Haar auftragen. Massieren Sie Ihre Kopfhaut sanft, wobei Sie darauf achten sollten, sich nicht mit den Nägeln zu kratzen, da dies die Talgproduktion auslösen könnte.

• Verwenden Sie kein Babyshampoo: Diese Produkte sind sehr mild, enthalten jedoch im Allgemeinen rückfettende Inhaltsstoffe. Dies macht sie für das Haar von Kleinkindern interessant, jedoch für das fettige Haar Erwachsener vollkommen ungeeignet.

• Vermeiden Sie es, Ihr Haar zweimal hintereinander zu waschen: Eine Wäsche genügt, um Ihr Haar zu reinigen. Die zweite Haarwäsche wäre zu aggressiv für Ihr Haar und würde eine übermäßige Talgabsonderung auslösen.

• Wenn Sie eine Pflegespülung oder Haarmaske verwenden, achten Sie darauf, diese Produkte nur an den Spitzen anzuwenden und die Wurzeln Ihrer Haare sorgfältig auszusparen.

• Spülen Sie Ihr Haar sorgfältig unter lauwarmem oder kaltem Wasser ab: Vermeiden Sie heißes Wasser, weil dadurch die Talgdrüsen stimuliert werden. 

• Trocknen Sie Ihr Haar sanft mit einem Frottierhandtuch ab. Nicht rubbeln.

• Pflegen Sie Ihr Haar einmal pro Woche mit einer Tonmaske: Dieses traditionelle Hausmittel hilft, Ihre Kopfhaut sauber und gesund zu halten.

• Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, reich an frischem Obst und Gemüse, jedoch auch an Vitamin B6, was zur Regulierung der Talgproduktion beiträgt. Letzteres finden Sie in Lebensmitteln wie Geflügel, Leber, Kartoffeln, Bananen, Kohl und Spinat. Begrenzen Sie hingegen Ihren Konsum von Alkohol, gesättigten Fettsäuren (Wurstwaren, Saucengerichte, Kuchen und Torten), raffiniertem Zucker und scharfen Gerichten.

• Vermeiden Sie Haarfärbemittel, Dauerwellen, Lockenstäbe und Glätteisen, weil dadurch Ihr Haar geschwächt wird und eine übermäßige Talgproduktion (reaktionäre Hyperseborrhoe) verursacht werden kann.

• Lassen Sie Ihr Haar so oft wie möglich an der Luft trocknen. Wenn Sie einen Haartrockner verwenden, halten Sie ihn in angemessener Entfernung von Ihrem Haar, und stellen Sie ihn vorzugsweise auf lauwarme oder kalte Luft.

• Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, um Ihr Haar wieder zu kräftigen, sollten Sie den Besuch bei einem Hautarzt in Erwägung ziehen.